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Raumluftschadstoffe / Innenraumschadstoffe


Partikuläre Innenraumschadstoffe

Allgemeines

Unter partikulären Bestandteilen in der Raumluft versteht man in der Regel das, was man allgemein hin als Staub benennt. Dabei kann unterschieden werden zwischen Feinstaub (PM10 = kleiner als 10µm Durchmesser entsprechend kleiner als einem hundertstel Millimeter) und gröberen Bestandteilen bis zur Millimetergröße. Je kleiner die Staubteilchen sind, desto größer ist ihr Vermögen tief in die Lunge, bis hin zu den Lungenbläßchen (Alveolen) vorzudringen.  Als besonders kritisch sind  in diesem Zusammenhang so genannte Nanopartikel, von einer Größe sogar weit unterhalb von 1µm  (also kleiner als einem tausendstel Millimeter), zu sehen.  Im weiteren Sinne, fällt auch eine als Aerosol bezeichnete, feinste Verteilung von Flüssigkeitströpfchen unter diese Definition. Sofern es sich hierbei um Wasser handelt, wird das Thema unter unserer Hauptseite >Wasser< abgehandelt. Andere flüssige Stoffe wie Öle, sind fast ausschließlich im arbeitsmedizinischen Bereich von Belang und werden an dieser Stelle nicht weiter behandelt. Neben den eigentlichen Partikeln, spielt die "Beladung" der Partikel mit weiteren nichtflüchtigen (z.B. Schwermetalle, polycykl. arom. Kohlenwasserstoffe=PAK) oder mittel- bis schwerflüchtigen Stoffen (Öle, Phtalate, Biozide, Kunststoffmonomere) oft eine entscheidende Bedeutung. Sogar Bakterien, Pilze und Viren sind häufig an Staubpartikel gebunden. Grob kann man Staub in anorganische (z.B. Asbest, künstl. Mineralfasern, Gipsfasern) und organische (z.B. Ruß, Textilfasern) Bestandteile trennen.

Einen besonderen Stellenwert bei der Beurteilung von Innenraumschadstoffen hat Asbest, bzw. dessen staubförmigen Anteile sowie die künstlichen Mineralfasern (KMF), unterteilt in Glaswolle oder Mineralfaserwolle.

Raumluftbelastung mit Staub

Da Staub eine höhere Dichte besitzt als die ihn umgebende Luft, neigt er prinzipiell zum Sedimentieren d.h. zum Absetzen nach unten. Die Sedimentationsgeschwindigkeit, auch Terminalgeschwindigkeit genannt, ist abhängig von Größe, Form und Dichte der Staubpartikel sowie von den sie umgebenden Luftgeschwindigkeiten- und Richtungen. Auch elektrostatische Umgebungsbedingungen kommen zum tragen. Da gleichnamige elektrische Ladungen sich bekanntermaßen abstoßen, kommt es vor allem bei Laminat - Fußböden die sich elektrostatisch oftmals leicht aufladen, zu Abstoßungseffekten, welche den Staub vermehrt in der Schwebe halten können. Als nachteilig bei allen glatten Fußbodenarten erweißt sich dabei auch der geringe Staubhalte-Effekt bei bereits sedimentierten Staubpartikeln. Schon ein leichter Luftstoß im vorübergehen reicht aus, um den Staub erneut in die Raumluft zu befördern. Die häufig angemangelte "zu trockene Raumluft" läßt sich fast ausschließlich auf die Reizwirkung des Staubes in der Luft zurückführen. Höhere Luftfeuchtigkeit erhöht die Dichte der Staubpartikel (durch hygroskopische Effekte) und die Bindung an Oberflächen.  Elektrostatische Effekte werden vermindert. Dadurch befindet sich weniger Staub in der Raumluft. Extrem trockene aber staubarme Luft, wie beispielsweise in der Arktis oder in der Mittagshitze der Sahara, führt zu keinen Beschwerden über zu trockene Luft! Zahlreiche Stoffe konzentrieren sich in Staubpartikeln an, so wird beispielsweise bei Bioziden (Textil- und Holzschutzmittel) Staub als Orientierungsprobe für Raumluftbelastungen verwendet. Textiler Staub kann diese Stoffe bis zum zigtausendfachen ankonzentrieren. Rußförmiger Staub ist durch seine große Oberfläche ebenfalls ein wahrer "Schwamm" für weitere Schadstoffe. Sedimentierter Staub als Innenraumschadstoff spielt vor allem bei Kleinkindern eine Rolle. Hier ist der Boden-Hand-Mund-Kontakt (sog. Piktizismus) ausgeprägt vorhanden.    

Asbest

Wegen seiner erwiesenen krebserzeugenden Wirkung, ist Asbest bzw. dessen Staub einer besonders kritischen Betrachtungsweise zu unterziehen. Zahlreiche gesetzliche diesbezügliche Vorgaben tun hier ein übriges. Ältere Eternitplatten, Nachtspeicheröfen, Spritzasbestbeschichtungen, Isolier- und Dämmstoffe, Dichtungsschnüre, Wasserrohre, Kunststoffbodenarmierung, Kupplungs- und Bremsbeläge, Brand- und Hitzeschutzbekleidung und  Löschdecken sind mögliche Quellen. Unterschieden wird Asbest grob in 3 Arten:

Chrysotil (Weißasbest) ist wegen seiner langen Fasern gut geeignet zum Verspinnen. Aus Ihm werden Matten, Decken, Hitzeschutzkleidung etc. hergestellt.

Krokydolith (Blauasbest) meist zusammen mit Zement vermengt als Spritzasbest zum Brandschutz eingesetzt. 

Amosit (Braunasbest) oft als Wärmeisolation als "Stopfwolle" oder in Spritzasbest wie Blauasbest verwendet..

Nach einer Langen Latenzzeit (Zeit vom Eintritt der Fasern in die Lunge bis zum Eintreten erster Symptome) von durchschnittlich 30 Jahren, können sich eine chronische Lungenfibrose, Bronchialkarzinome, und Mesothelkarzinome entwickeln. Da Asbestfasern überall in der Luft vorkommen (städtische Außenluftbelastungen ca. 100-400 Fasern/m3), ist natürlich die Menge der eingeatmeten Fasern ausschlaggebend. Welche Fasergrößen sich in der Luft befinden und wie weit die Fasern dabei in die Lunge eindringen können, ist dabei nicht zuletzt von der Fasergröße abhängig.  In den Körper gelangt, sind  besonders lange und dünne Fasern  kritisch zu bewerten. Jedoch neigen auch dickere Asbestfasern an ihren Enden zum aufspleißen (aufreißen in Längsrichtung) und können zu besonders kritischen Fasern werden. Raucher haben insgesamt ein ca. 10-fach höheres Risiko zu erkranken.

Als wichtiges Bewertungskriterium gilt die sogenannte WHO - Faser (Weltgesundheitsorganisation) mit einem Durchmesser von </= 3 µm, einer Länge von >/= 5 µm bei einem Verhältnis von Länge zu Dicke von >/= 3:1

Dabei darf in der Bewertung nicht außer acht gelassen werden, das größere Fasern sowie Fasern die nicht dem WHO-Kriterium des Länge/Dickenverhältnisses erfüllen, immer durch mechanische Beanspruchung zu kleineren, kritischeren Fasern brechen und/oder spleißen können.

Künstliche Mineralfasern - KMF

Auch künstliche  Mineralfasern sind in der Lage Krebs (Lungentumore, Mesotheliome und Fibrosen) auszulösen (BGA1991;UBA1993). Als künstliche Mineralfasern (KMF) bezeichnet man Fasern, die aus verschiedenen anorganischen Ausgangsstoffen wie z.B. Glas, Basalt, oder Oxidkeramik industriell hergestellt werden. Im Gegensatz zu Asbest ist der Körper mehr oder weniger gut in der Lage, KMF langsam abzubauen. Diese sogenannte Bioverfügbarkeit hängt eng mit der jeweiligen chemischen Zusammensetzung der Fasern zusammen. Aus der Zusammensetzung kann ein sogenannter Kanzerogenitätsindex (KI) abgeleitet werden, der zur Gefährdungsabschätzung neben der Anzahl und Größe (siehe oben WHO-Fasern Asbest) der Fasern in der Raumluft Verwendung findet. KMF tragen bei Baufehlern mitunter erheblich zur Staubbelastung in Innenräumen bei, ihre Beschichtungen (oft Formaldehydharze) sind unter ungünstigen Umständen in der Lage, substanziell zu weiteren Raumluftbelastungen beizutragen.  

 

Deshalb:

Schützen Sie Ihre Gesundheit in der Wohnung, am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Gebäuden.

Allergien, Schleimhautreizungen der Atemwege und der Augen, Krebs und sogar psychische Erkrankungen können durch Innenraumschadstoffe ausgelöst oder begünstigt werden.

Oft treten die Symptome erst nach langer Zeit auf. Bei Zusatz- und Vorbelastungen oder bei besonderen Empfindlichkeiten, kann es auch kurzfristig zu Gesundheitsstörungen durch Belastungen der Innenraumluft kommen. Andere baubiologische Gründe spielen hierbei oft ebenfalls eine Rolle.

Reden Sie mit Ihrem Arzt, lassen Sie ihn mit uns sprechen oder rufen/schreiben Sie uns direkt unverbindlich an, wenn Sie Fragen zum Thema haben.

Wir sind für Sie da: erfahren und unabhängig zu allen Themen  der Innenraumhygiene

  Infos unter www.umweltmobil.de

 

Anfragen und Beratung: 

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